Unpredictable
- Buch Motte
- 12. Mai
- 3 Min. Lesezeit
[Werbung | Rezensionsexemplar]
Meine Eindrücke zu Unpredictable: Reboot in Yellow Creek ✍️ von Mandy Pötzsch:
Buchige Fakten:
Titel: Unpredictable: Reboot in Yellow Creek
Geschrieben von: Mandy Pötzsch
Erschienen bei: LEAF Verlag - Bücherbüchse
Erscheinungsdatum: 13.05.2025
Seitenzahl: 432
Handlung:
Als Frau hat man es in der IT-Branche wirklich nicht leicht, aber Olivia hat sich in ihrer Heimatstadt Berlin bereits einen Namen in der Welt der binären Zahlen gemacht. Als sich ihr die Chance bietet für ein Jahr nach Amerika zu gehen um die Leitung eines großen Projektes zu übernehmen schlägt sie sofort zu - das wäre genau der Karriereboost den sie sich gewünscht hat!
Sei vorsichtig, was du dir wünscht, denn es war zwar schon immer ihr Traum nach Amerika zu gehen, aber Yellow Creek war definitiv nicht das, was sie sich unter einem Karriereboost vorgestellt hatte.
Schnell stellt Olivia fest, dass das zauberhafte Städtchen neben idyllischer Landschaft und herzlichen Menschen auch in Sachen Karriere einiges zu bieten hat. Als Projektleiterin bei Harris Inc. fühlt sie sich, nach einigen Startschwierigkeiten, endlich angekommen - sowohl beruflich als auch privat.
Daran ist ihr “Quasiboss” Mason natürlich nicht ganz unbeteiligt.
Aber ist es wirklich klug, in einer von Männern dominierten Branche etwas mit einem Kollegen anzufangen?
Vor allem, wenn der Übergangsprojektleiter Brad sie sowieso schon nicht ernst nimmt und bei jeder Gelegenheit versucht, Olivia zu sabotieren.
Muss sie sich tatsächlich zwischen Liebe und Beruf entscheiden, oder kann sie beides erfolgreich in ihr Leben implementieren?
Schreibstil:
Der Schreibstil war zu jeder Zeit flüssig zu lesen und die stilisierten Einschübe für die Textnachrichten waren eine angenehme Abwechslung, die für eine tiefere Immersion in die Geschichte gesorgt haben.
Charaktere:
Olivia hat mich zu Beginn der Geschichte positiv überrascht. Ich mochte es, dass sie ein starker Charakter ist und sie trotzdem eher ruhig und überlegt gehandelt hat, anstatt alle sofort aggressiv anzugehen. Sie ist ein komplexer Charakter, dem man die Liebe zur IT-Branche definitiv abnimmt. Für mich persönlich war die Liebesbeziehung zu Mason etwas, dass sie - aus mir unerklärlichen Gründen - plötzlich zu jemanden gewandelt hat, der sie definitiv nicht ist. Die ganze Situation mit dem Aufsetzen des zusätzlichen Vertrages geht gegen alles, wofür Olivia steht und gekämpft hat. Hier hoffe ich einfach zukünftig darauf, dass die Autorin auf ihre Charaktere hört und die Geschichte durch sie erzählen lässt und ihnen nicht die Geschichte aufzwingt.
Mason ist zu Beginn der Geschichte ein sehr angenehmer Charakter gewesen, der zwar fehlerbehaftet ist, aber diese waren durchweg nachvollziehbar. Seine Hintergrundgeschichte hat mich etwas überrumpelt, da ich sie in dieser Heftigkeit so nicht kommen habe sehen. Wenn es die Intention der Autorin war, dann ist es ihr gut gelungen. Ich persönlich hätte aber kleinere Hinweise im Laufe der Handlung, die zu einem “Aha-Moment” geführt hätten, bevorzugt. Auch Mason hat zum Ende des Buches hin etwas abgebaut. Die Art, wie die Diskussion über eine mögliche gemeinsame Zukunft vonstatten ging, hat mich sehr irritiert. Anhand von seinen bisher gezeigten Eigenschaften hätte ich mehr Verständnis, bzw. eine bessere Kommunikation von ihm erwartet.
Brad ist eine der unangenehmsten Charaktere, die mir seit langem begegnet sind. Er ist nicht nur misogyn, sondern auch noch ein absoluter Narzisst. Ohne Rücksicht auf die Konsequenzen für das Projekt, oder sein Team, versucht er alles, um Olivia zu sabotieren. Der Charakter funktioniert zu Beginn der Handlung sehr gut, da eine seiner Hauptgründe für die scheinbar irrationale Abneigung Olivia gegenüber die Tatsache ist, dass er bei der Wahl zur Projektleitung übergangen wurde. Ohne diese Motivation hätte er eher wie eine Karikatur eines frauenfeindlichen toxischen Mannes gewirkt. Die Auflösung des Konfliktes war mir dann aber doch etwas zu simpel - da hätte man tatsächlich mehr aus dem Charakter machen können.
Weltaufbau:
Die Geschichte spielt in dem zauberhaften Städtchen Yellow Creek, das sich ganz dem Wintersporttourismus verschrieben hat.
Hie und da werden die Stadt und die nähere Umgebung detaillierter beschrieben, wobei ich gerne noch etwas mehr über Yellow Creek erfahren hätte.
Gestaltung:
Das Cover und der Farbschnitt gehören mit zu den schönsten, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Das idyllische Yellow Creek wird stilisiert auf dem Farbschnitt dargestellt. Die Farbgebung ist in Lila- und Gelbtönen gehalten. Die Nutzung der binären Codiersprache für die Gestaltung des Covers und des Farbschnittes sind eine elegante Homage an die Liebe der Autorin zur IT-Branche.
Fazit:Ein starker Debütroman der Autorin, der für eine glänzende Zukunft spricht. Einen Dämpfer hat meine Begeisterung durch einzelne Unstimmigkeiten in den Charakterisierungen der Protagonisten und der zweiten spicy Szene bekommen. Diese diente meiner Meinung nach nur dem Zweck, noch eine solche Szene in das Buch zu packen. Für kommende Romane können wir definitiv Großes von Mandy Pötzsch erwarten.
Ich empfehle dieses Buch jedem ab 16 Jahren (Inhaltswarnungen beachten!), der auch im Sommer eine Prise Schnee liebt und sich nicht zwischen Liebe und Beruf entscheiden möchte - denn vielleicht kann man ja doch Alles haben!
Für Unpredictable: Reboot in Yellow Creek vergebe ich 4 von 5 Motten.






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